Tizian von Lien trifft auf alte Bekannte
Elsfleth Die Bilanz im Jahr 2018 liest sich mies: Vier Spiele und nur ein Punkt. Doch die Oberliga-Handballer des Elsflether TB lassen sich nicht entmutigen, immer weiter Vollgas zu geben. Am Samstag wartet allerdings ein Spitzenteam auf die Mannschaft von Trainer Ulrich Adami. Um 19.30 Uhr tritt der ETB beim Vierten SG HC Bremen/Hastedt (Hastedter Osterdeich 225) an.
Die Hansestädter sind die Mannschaft der Stunde. Von den bisher letzten sieben Spielen gewannen sie sechs, darunter am vergangenen Wochenende überzeugend mit 30:24 bei der HSG Barnstorf/Diepholz, die auf den dritten Platz abgerutscht ist. Die Bremer besiegten auch den Tabellenzweiten Edewecht. Dreh- und Angelpunkt ist Spielertrainer Marten Franke, der mit durchschnittlich 7,13 Toren auf Platz vier der Torschützenliste steht.
An seine alte Wirkungsstätte zurück kehrt Elsfleths Spielgestalter Tizian von Lien. Etwas über zwei Jahre hat er bei der SG gespielt und mit der B-Jugend sogar um die Deutsche Meisterschaft gekämpft. „Am Samstag treffe ich auch auf ein paar alte Freunde, mit denen ich noch zur Schule gegangen bin“, sagt von Lien. Als er in den Herrenbereich wechselte, sah er sich nach Alternativen um. Ruven Rußler, Elsfleths derzeit verletztes Eigengewächs, das ebenfalls rund drei Jahre in der Jugend der SG HC Bremen/Hastedt aktiv war, hatte damals seine Rückkehr zum ETB bereits beschlossen und von Lien zum Probetraining eingeladen.
Von Lien war vom ersten Tag an begeistert vom ETB. „Das ist ein sehr familiärer Verein, und innerhalb der Mannschaft herrscht ein tolles Klima“, blickt er zurück.
Der Wechsel nach Elsfleth stand schnell fest. „Ich habe es nie bereut, hierher zu kommen“, sagt der 22-Jährige. Er möchte zwar nicht ausschließen, dass er eventuell irgendwann einmal noch eine Liga höher spielen möchte, aber „im Moment fühle ich mich hier sehr wohl“.
Dass es in Elsfleth kein Geld zu verdienen gibt, stört ihn überhaupt nicht. „Unser Trainer Ulli Adami umschreibt es ganz gut. Er sagt, dass wir alle eine schulische Ausbildung haben, um Geld zu verdienen. Handball sollte nur ein Hobby sein“, sagt er.
Trotz seiner Bremer Vergangenheit sieht von Lien die Partie am Samstag als ein „Spiel wie jedes andere“ an. „Wir wollen gewinnen“, sagt er selbstbewusst. Die Punktverluste der letzten Wochen, gerade gegen Habenhausen und gegen Neerstedt, hätten etwas weh getan. „Also müssen wir uns die Punkte irgendwo anders zurück holen“, sagt er. Großen Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, spürt er aber nicht. Immerhin hat der ETB ja auch noch drei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.
Bis auf Spielertrainer Bela Rußler könnten gegen Bremen alle dabei sein. „Allerdings kränkeln ein paar von uns“, gibt von Lien zu bedenken. Wenn es aber nicht noch ausartet, wird der ETB in Bremen aber wohl nahezu in Bestbesetzung auflaufen.