ETB verteidigt erst nach 20 Minuten oberligareif
Bremen /Elsfleth Die Oberliga-Handballer des Elsflether TB können im Jahr 2018 einfach nicht mehr gewinnen. Auch im fünften Spiel blieb das Team von Trainer Ulrich Adami sieglos. Am Samstag verlor der ETB mit 25:30 (11:18) beim Vierten SG HC Bremen/Hastedt, der mittlerweile von der Vizemeisterschaft träumen darf.
„Es war einfach nur traurig, wie wir am Anfang gespielt haben“, sagte Adami. Sein Vorwurf galt vor allem der Abwehrarbeit. „Wir haben eine Pazifisten-Deckung gespielt. Wir hatten keinen Zugriff auf den Gegner und waren immer zu spät am Mann dran. Dafür hätten wir eigentlich den Friedensnobelpreis verdient gehabt“, klagte der Coach.
Es dauerte satte 19:57 Minuten, ehe einer der Elsflether Torhüter erstmals einen Ball parieren konnte. Den Keepern gab Adami aber keine Schuld: „Die Bremer hatten so viel Platz, dass sie sich beim Wurf die Ecke aussuchen konnten.“
Erst nach 20 Minuten beteiligten sich auch die Elsflether am Spiel. Der Rückstand betrug allerdings schon sieben Tore, der bis zur Pause auch noch Bestand hatte (18:11). „In der zweiten Halbzeit haben wir dann angefangen, mit einer richtigen Deckung zu spielen“, sagte Adami.
Klammheimlich holte der ETB auf. Besonders Spielmacher Tizian von Lien erzielte wichtige Treffer – in der 52. Minute hatten die Elsflether auf 22:25 verkürzt.
Die Hausherren reagierten und nahmen eine Auszeit. Auch der Hallensprecher hatte den Ernst der Lage erkannt. „Lasst uns die Jungs mal wieder anfeuern, damit das nicht noch in die Hose geht“, rief er dem Bremer Publikum zu.
Direkt nach Wiederanpfiff folgte die vielleicht entscheidende Spielaktion. „Ein Bremer rannte einen Gegenstoß und wurde von Markus Zindler angegangen. Er kam trotzdem frei zum Wurf, aber unser Torhüter Marcel Völkers parierte. Die Schiedsrichter entschieden auf Siebenmeter und Zwei-Minuten-Strafe. Das hat uns dann ein bisschen aus dem Konzept gebracht“, schilderte Adami die Szene. Der Strafwurf war drin und der ETB musste die Partie in Unterzahl fortsetzen. Zwei weitere Gegentreffer besiegelten die Niederlage.
„40 Minuten haben wir gegen eine tolle Bremer Mannschaft klasse gespielt“, lobte Adami. In dieser Form könne seine Mannschaft gegen jeden bestehen. „Aber 40 Minuten reichen eben nicht. In der Oberliga darf man es sich nicht erlauben, die ersten 20 Minuten ohne Deckung zu spielen“, fand Adami den Grund für die Niederlage.
Elsflether TB: Klostermann, Völkers, K. Danielzik – Santen (5), Zindler (5), Pille (5/1), van Dreumel (3), Wille (3), von Lien (3), Rambau (1), Janßen, Bolte, Rußler, Oberegger.
Spielstationen: 3:0 (6.), 9:2 (11.), 14:8 (21.), 18:11 (30.), 22:13 (37.), 25:18 (47.), 25:22 (52.), 28:22 (55.), 30:25 (60.).
Quelle: https://www.nwzonline.de/wesermarsch/lokalsport/bremen-elsfleth-handball-etb-verteidigt-erst-nach_a_50,0,3679410656.html