Adami setzt auf starke Abwehr
Elsfleth Die Oberliga-Handballer des Elsflether TB bekommen es am Sonntag mit „Sahneschnitten“ zu tun. Doch sie erwarten um 17 Uhr keine Leckereien in der Stadthalle, sondern einen unbequemen Gegner im Kampf um den Klassenerhalt. Als Sahneschnitten werden nämlich die Handballer der HSG Schwanewede/Neuenkirchen bezeichnet. Der Sieger im Duell zweier Tabellennachbarn kann die dann noch acht anstehenden Spiele etwas entspannter angehen – der Verlierer muss noch mehr zittern als jetzt schon.
Die Gäste befinden sich im Aufwind, haben im Jahr 2018 schon drei Siege eingefahren. Dass sie Abstiegskampf können, bewiesen sie am Wochenende, als sie gegen den direkten Konkurrenten SV Beckdorf mit 27:25 gewannen.
Dabei dauerte es beim Team von der anderen Weserseite, ehe es in Schwung kam. „Schwanewede hat im Sommer einen Umbruch eingeleitet und das Team verjüngt“, weiß ETB-Trainer Ulrich Adami. So etwas benötige eben Zeit. „Aber es ist der richtige Weg, eigene Talente einzubauen“, lobt er die Vereinsphilosophie des Gegners, die der eigenen ähnelt. Von der starken Schwaneweder Jugendarbeit konnte auch Fynn Oberegger profitieren. Als A-Jugendlicher lief der Elsflether Außenspieler ein Jahr lang für die HSG in der Bundesliga auf, ehe es ihn wieder in die Heimat zog.
Hochachtung hat Adami vor dem Schwaneweder Rückraum, aus dem die Haupttorschützen Marc Blum und Lukas Feller herausragen. „Das ist schon aller Ehren wert, was die für Feuer entfachen können“, meint Adami, der aber betont, dass die HSG auch auf allen anderen Positionen gut besetzt sei. An guten Tagen könne Schwanewede jede andere Mannschaft schlagen.
Gute Tage hatten die Elsflether selbst zuletzt eher selten erwischt. Da war das 26:26 gegen den Zweiten HSG Barnstorf/Diepholz am Wochenende schon ein großer Schritt nach vorne. Überragender Spieler war Justus Pille. Der A-Jugendliche warf zehn Treffer und gilt als große Hoffnung für die Zukunft. Gut Handballspielen kann er schon jetzt, er könnte nur noch etwas mehr Muskelmasse vertragen. Da kommt Fitness-Trainer Carlos Ganhito ins Spiel, der aber schon angekündigt hat: „Aus Justus mache ich ein Tier.“
Gegen Schwanewede dürfte der ETB nahezu vollständig sein. Markus Zindler und Justus Pille hatten zu Beginn der Woche „ein bisschen Grippe“, wie Adami sagt. Beide sollten aber wohl fit sein. Tizian von Lien dürfte am Sonntag rechtzeitig aus seinem Urlaub zurückkehren und ebenfalls dabei sein.
Zum wahrscheinlich letzten Mal in dieser Saison wird Spielertrainer Bela Rußler aktiv auf dem Feld eingreifen. Schon seit vielen Wochen spielt er wegen eines Knorpelschadens im Knie höchstens noch in der Abwehr. Aber auch damit ist ab nächster Woche Schluss, denn dann wird er operiert. Auf seinen Bruder Ruven muss der Elsflether Anhang ebenfalls noch etwas länger warten müssen. „Er trainiert schon seit einigen Wochen wieder, allerdings nur leicht. Er soll bloß nicht zu früh wieder anfangen. Er hat alle Zeit der Welt“, sagt Adami über seinen Rückraumwerfer, der nach mehreren schweren Schulterverletzungen noch kein Saisonspiel auf dem Buckel hat, und höchstwahrscheinlich auch keins mehr bekommen wird.
„Für beide ist es ein ganz wichtiges Spiel“, weiß Adami. Sowohl Elsfleth (Zehnter) als auch Schwanewede (Elfter) bräuchten die Punkte. Er sieht die Mannschaften auf Augenhöhe. Deshalb hofft Adami auf den Heimvorteil. Basis eines Erfolges soll eine starke Deckung sein, die von Beginn an präsent sein müsse.
Quelle: https://www.nwzonline.de/wesermarsch/lokalsport/elsfleth-handball-adami-setzt-auf-starke-abwehr_a_50,0,4103438051.html