ETB SIEGT ZWEIMAL IN ZWEI TAGEN
Elsfleth Sportlich hätten die Verbandsliga-Handballer des Elsflether TB kaum besser aus dem vergangenen Wochenende kommen können. Am Freitag gewann die Mannschaft von Trainer Ulrich Adami beim TvdH Oldenburg nach einem packenden Krimi mit 30:29. Zwei Tage später siegte sie problemlos bei der SG Neuenhaus/Uelsen. Doch die schwere Verletzung von Ruven Rußler überschattete die Freude.
TvdH Oldenburg – Elsflether TB 29:30 (15:14). Das Derby bot alles, was das Handballherz begehrt: Volle Halle, zwei hoch motivierte Mannschaften und Spannung bis zur letzten Sekunde. Ungewohnterweise offenbarten die Elsflether in der ersten Halbzeit große Abwehrschwächen. Die Haarentorer erkannten die Lücken, stießen immer wieder in sie hinein und trafen nach Belieben. „Da passte bei uns die Abstimmung nicht“, sagte Adami, der nach einer Viertelstunde Philipp Bolte zur Stabilisierung des Mittelblocks einwechselte. Doch auch der ETB war im Angriff abschlusssicher. Bis zur Pause war rein gar nichts entschieden.
Adami änderte nach dem Seitenwechsel die Deckungsformation und beorderte Ruven Rußler auf die Vorgezogenen-Position. Dann der Schock:
Bei einer harmlosen Aktion, die in einem Handballspiel zig-Mal vorkommt, kugelte sich Ruven Rußler wie schon mehrfach in der Vergangenheit die Schulter aus. Seine schwere Verletzung schien die Elsflether zunächst ein wenig zu hemmen, denn der TvdH zog gleich zweimal auf drei Tore davon (17:14, 23:20).
„Dann haben wir uns aber berappelt“, sagte Adami, dessen Team vier Treffer hintereinander erzielte und anschließend nicht mehr in Rückstand geriet. Seine Spieler hätten ihm die spannende Schlussphase aber auch angenehmer bereiten können, wenn sie ihre zahlreichen klaren Möglichkeiten besser genutzt hätten. Tizian von Lien schaffte es sogar einmal, einen Abpraller über das leere Oldenburger Tor zu werfen.
A propos Tizian von Lien: Insgesamt verhängten die Schiedsrichter 16 Siebenmeter, und jeder war drin. Bei den Gastgebern traf Erik Brandt bei jedem seiner sieben Versuche. Für Elsfleth war eben von Lien der Mann für die besonderen Momente. Mit einer Bärenruhe ausgestattet zog er alle Register und verwandelte alle seine neun Versuche mit den unterschiedlichsten Varianten.
Den knappen Sieg brachte der ETB über die Zeit. „Es ist natürlich schön, gewonnen zu haben. Aber wegen der Verletzung von Ruven Rußler fühlte es sich an wie ein Pyrrussieg“, meinte Adami.
ETB: Völkers, Danielzik – von Lien (11/9), Doormann (9), R. Rußler (3), B. Rußler (3), van Dreumel (1), Pape (1), Santen (1), Oberegger (1), Wille, Bolte, Zindler, Pille.
Spielstationen: 4:6 (12.), 9:11 (22.), 15:14 (30.), 19:19 (38.), 23:20 (48.), 23:24 (51.), 27:28 (56.), 29:30 (60.).
SG Neuenhaus/Uelsen – Elsflether TB 23:31 (12:19). Die Hausherren traten ohne ihren verletzten Torgaranten Jörn Wolterink an und hatten den Elsflethern rein gar nichts entgegen zu setzen. Dank des vollen Kaders hatte der ETB auch keinerlei Konditionsprobleme trotz der Partie zwei Tage zuvor in Oldenburg. „Wir haben von Anfang an viel durchgewechselt, weil wir auch nicht richtig gefordert wurden“, sagte Adami.
Er habe zwar nie Sorge gehabt, dass das Spiel verloren gehen könnte. Aber so richtig zufrieden war er nicht. „Mit Ruhm haben wir uns nicht bekleckert. Wir haben vorne zu wenig Tore gemacht und hinten zu viele zugelassen“, sagte er. Für lockere zwei Auswärtspunkte reichte es aber trotzdem.
ETB: Danielzik, Völkers – Zindler (6), von Lien (6/3), Doormann (4), Oberegger (4), Pape (3), van Dreumel (2), B. Rußler (2), Santen (2), Pille (2), Wille.
Spielstationen: 3:3 (6.), 4:9 (14.), 12:19 (30.), 19:25 (48.), 23:31 (60.).