ELSFLETHER BLAMIEREN SICH IN EIGENER HALLE
Elsfleth Die Handballer des Elsflether TB haben sich am Sonntag bis auf die Knochen blamiert. Nach einem desolaten Auftritt verloren sie das Heimspiel gegen die SG Neuenhaus/Uelsen mit 25:35 (12:19). Zugleich gaben sie die Tabellenführung der Verbandsliga an die punktgleiche HSG Schwanewede/Neuenkirchen ab. Trainer Ulrich Adami war stocksauer. „Das war hundsmiserabel“, sagte er und kritisierte die zuletzt schwache Trainingsbeteiligung. „Wir kriegen in dieser Liga nichts geschenkt. Wir müssen auch was dafür tun.“
Die Elsflether hatten schon in der ersten Halbzeit eine indiskutable Vorstellung gezeigt. Offensichtlich hatten sie die Folgen einer Kohlfahrt am Samstag unterschätzt. Sie liefen der Musik früh hinterher und fanden nicht zu ihrem Spiel (3:5/9.; 6:8/13.).
Insbesondere das Abwehrverhalten war katastrophal. Aber auch die Torhüter bekamen keine Hand an den Ball. Sascha Klostermann ersetzte Marcel Völkers nach 16 Minuten und agierte ähnlich unglücklich wie sein Vorgänger. Dennoch war es verständlich, als ihm nach einem Gegentreffer in die Abwehr-Ecke der Kragen platzte. „Arbeitet mal“, fuhr er seine Vorderleute an. Auch Coach Ulrich Adami war stinksauer. „Junge, Junge, Junge“, hallte es mehrmals durch die Elsflether Stadthalle. Im Angriff war Chris Santen der einzige Spieler, dem hin und wieder mal etwas gelang. Aber das beschränkte sich auf einige wenige Einzelaktionen.
Und wer gedacht hatte, dass der ETB eine Aufholjagd starten würde, nachdem Klostermann beim Stand von 11:16 (24.) einen Siebenmeter gehalten hatte, sah sich getäuscht. 30 Sekunden später stand es 18:11 für die Gäste, die am Ende der ersten Hälfte mit 19:12 führten.
Elsfleths verletzter Ausnahmekönner Ruven Rußler wusste während der Pause genau, was seine Mannschaft im zweiten Durchgang besser machen sollte. „Endlich mal mit einer Abwehr spielen“, riet er seinen Teamkollegen.
Und nach der Pause schien es zunächst, als hätten die Elsflether den Ernst der Lage begriffen. Sie verkürzten den Rückstand ein wenig (16:21/39.). Doch der Faden riss erneut. Die Gäste entschieden die Partie mit acht Treffern in Folge. Sie nutzten die Lücken in der grottenschlechten Elsflether Abwehr und profitierten davon, dass die Elsflether selbst die größten Chancen vergaben.
ETB: Völkers, Klostermann – von Lien (2 Tore), Oberegger (1), Santen (8), Béla Rußler (4), Bolte, Zindler (3), Wille, van Dreumel (3), Janßen, Pille (2/1 Siebenmeter), Pape (2).