KLOSTERMANN NIMMT SPIELER IN DIE PFLICHT
ELSFLETH Irgendetwas läuft gerade gewaltig schief bei den Handballern des Elsflether TB. Die Hinrunde in der Verbandsliga schloss die Mannschaft von Trainer Ulrich Adami noch mit stolzen 25:1 Punkten und als Tabellenführer ab. Weil gleich zwei Teams den Sprung in die Oberliga schaffen, schien der Aufstieg nur noch Formsache zu sein. Doch nach den ersten drei Spielen nach der Winterpause muss man sich ernsthaft Sorgen machen, ob das erklärte Saisonziel auch wirklich erreicht werden kann.
Nach der 25:26-Heimniederlage am Wochenende gegen die bis dahin sieglose SG Achim/Baden II sprach Gästetrainer Florian Schacht einen interessanten Punkt an. „Ich hatte beim Warmmachen den Eindruck, dass die Elsflether dachten: Da kommt der Tabellen-Letzte, und die hauen wir mal eben weg. Das haben auch meine Spieler so gesehen. Deswegen waren wir besonders motiviert“, sagte Schacht nach dem Achimer Überraschungserfolg.
Den Vorwurf der Arroganz möchte ETB-Abteilungsleiter Sascha Klostermannso nicht stehen lassen. „Die Aussage habe ich auch mitbekommen, ich kann sie aber gar nicht ganz nachvollziehen. Wir machen uns seit Jahren immer auf die gleiche Art und Weise warm, egal, wer der Gegner ist“, sagt Klostermann.
Leistungsabfall
Es bleibt aber die Frage nach dem extremen Leistungsabfall nach der Winterpause. Klostermann hat dazu eine klare Haltung. „Meiner Meinung nach liegt das an der schlechten Trainingsbeteiligung. Wenn immer nur fünf oder sechs Leute da sind, können wir schlecht Dinge einstudieren“, sagt er.
Besonders im Angriff mache sich der Mangel an Trainingsfleiß bemerkbar. „Da fehlt es an der Abstimmung und an den Abläufen. Wenn wir Tore erzielen, dann meistens nur nach Einzelaktionen“, sagt Klostermann.
Die ersten drei Spiele im Jahr 2019 fielen entsprechend dürftig aus. Neben den Heimniederlagen gegen die SG Neuenhaus/Uelsen (25:35) und Achim/Baden holte der ETB zwar einen 23:20-Auswärtssieg beim TV Langen. „Aber das Spiel haben wir nur gewonnen, weil wir bis zum Ende gekämpft haben“, sagt Klostermann. Ulrich Bolte, Vater von Kreisläufer Philipp Bolte, stimmt zu. „Ich habe das Spiel in Langen gesehen, und das war auch schon nicht gut“, sagte er am Rande der Partie gegen Achim.
Aufstieg ist in Gefahr
„Der Aufstieg ist in Gefahr“, sagt Klostermann. Der TV Neerstedt als Tabellen-Dritter mit fünf Punkten Rückstand habe Lunte gerochen. Nun gelte es, am Zusammenhalt zu arbeiten. „Wir müssen als Mannschaft wieder enger zusammenrücken. Dazu gehört, dass wieder alle Spieler zum Training kommen und Spaß dabei haben. Nur dann schaffen wir es, wieder Normalform zu erreichen. Ich weiß aber nicht, ob das schon bei jedem Spieler angekommen ist.“